Bereits 1896 wurde in Ostheim ein Sozialdemokratischer Ortsverein gegründet. Federführend war damals Friedrich Ortloff, genannt „Der rote Ortloff“. Die frühen Genossen müssen recht rege gewesen sein, denn schon 1905 entstand zusätzlich der Arbeiterverein mit 26 Mitgliedern.
Zwischen 1920 und 1930 gab es mit dem Arbeiter- Turn- u. Sportverein und dem Radfahrerbund Solidarität zwei weitere SPD-nahe Vereine. Auch waren zu dieser Zeit in allen hiesigen Betrieben die Arbeiter gewerkschaftlich organisiert. Diese sozialdemokratische Präsenz schlug sich natürlich auch in sehr guten Wahlergebnissen bei Gemeinderatswahlen (1920 SPD 5 v. 12 Sitzen), Reichstagswahlen und Wahlen zum Thüringer Landtag nieder.
1932 war es mit dieser Herrlichkeit vorbei. Die NSDAP dominierte sämtliche Listen. Im Mai 1933 wurden vom Thüringer Innenministerium jegliche SPD-Aktivitäten verboten. Vorhandenes Vermögen wurde beschlagnahmt. Schon im März 1933 waren Arbeiter- Turn- u. Sportverein und der Radfahrerbund Solidarität zwangsweise aufgelöst worden. Ebenfalls unter Beschlagnahme von Gerätschaften und Vereinsunterlagen. Es kam sogar zu Verhaftungen von Ostheimer Genossen.
Schriftliche Zeugnisse aus diesen ersten fast 40 Jahren des Ortsvereins sind leider nicht mehr vorhanden. Teils wurden Unterlagen geraubt s. oben, manches wurde auch aus verständlicher Angst vernichtet.
1946 Nach dem Ende des 2. Weltkrieges konnte man einen Neuanfang wagen. Vier Männer bemühten sich besonders, die alte Ostheimer SPD-Tradition wieder zu beleben: Otmar Benkert, Martin Klee, Otto Schulz und Hermann Rehmann. Alle vier gehörten auch 1946 dem 1. Ostheimer Stadtrat an. (damals 9 Sitze) Aus der folgenden Wahl 1948 ging die SPD mit 6 von 16 Sitzen als stärkste Fraktion hervor. Diese Anzahl - zwischen 6 und 7 Sitzen hat die SPD bis zum heutigen Tag gehalten. Auch im Kreistag sind seit 1948 immer Ostheimer Sozialdemokraten vertreten.
Vorstände des OV seit 1946
Der OV bietet heute seinen Mitgliedern über das Jahr verschiedene Veranstaltungen an. Bürgergespräche, bei denen Kommunalpolitisches Geschehen oder auch „Große Politik“ von den Mitgliedern diskutiert wird, wechseln mit Ausflugsfahrten, Wanderungen etc ab. Die politische Bildung, eines der ursprünglichen Ziele des Ortsvereins aus den Gründerjahren, ist in der heutigen Medienwelt überflüssig geworden. Geblieben ist die Verpflichtung für alle Sozialdemokraten zur Solidarität in der Gesellschaft. Dies wollen wir auch hier im OV weiterhin unterstützen.